Aktuelles

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Renaturierung der Ise im Betzhorner Leu schreitet voran

Seit Anfang August 2025 laufen die Arbeiten an der Renaturierungsmaßnahme des AOIV und der Niedersächsischen Landesforsten:
Die Maßnahme erstreckt sich über eine Länge von ca. 2 km und wurde durch das Ingenieurbüro Heuer-Jungemann aus Nienwohlde geplant. Insgesamt sollen ca. 10.000 m³ Boden bewegt und ca. 4.250 t Kies eingebaut werden, die 2 – 3 Monate andauernden Arbeiten werden durch die Firma Mittelweser Tiefbau aus Warpe umgesetzt.
Der Aller-Ohre-Ise-Verband erhält für die Kosten von 1,4 Mio. € eine 100%ige Förderung durch das Niedersächsische Landesamt für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) in der Förderkulisse NEOG. Die Projektleitung wird durch den Gewässerkoordinator Ronald Möws vom AOIV übernommen.
Aktuell fließt die Ise dort in einem überdimensionierten Gerinne mit nur wenigen fließgewässertypischen Strukturen und ist durch mehrere Sohlschwellen unterbrochen. Daher soll in den angrenzenden Wald- und Wiesenbereichen ein neues, schlängelndes Gewässerbett entstehen – das alte Gerinne bleibt als Stillwasserlebensraum und zum Abführen von Hochwasser erhalten. Auf diese Weise kann sich die Ise ihr neues Bett selbst gestalten und es kann im Gewässer und in der wiederangebundenen, vernässten Aue ein vielseitiger, naturnaher Lebensraum entstehen.

Ein erster Abschnitt des neuen Verlaufs ist parallel zum alten Iselauf (oben) bereits Vorstrukturiert.

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Fortbildung beim Aller-Ohre-Ise-Verband

In einer ganztägigen Fortbildungsmaßnahme die beim Aller-Ohre-Ise-Verband durchgeführt wurde, wurden die Mitarbeitenden zu den Themen Muscheln im Gewässer und Pflanzenverwendung im ingenieurbiologischen Wasserbau geschult.
Der erste Teil wurde durch Walter Wimmer, Leiter der Betriebsstelle Süd des NLWKN und ein ausgewiesener Muschelexperte, durchgeführt.
Es wurde die Bestimmung und Bedeutung der geschützten, heimischen Muscheln geschult und für eine schonende Gewässerunterhaltung sensibilisiert.
Im zweiten Teil der Schulung wurde durch Martin Zenk, UNB Gifhorn, die Bedeutung von Steckhölzern in der Gewässersicherung und -entwicklung nahegebracht.
Anschließend wurde im Gelände das gewonnene Wissen unter Anleitung des referierenden Baumschulmeisters sofort zur Anwendung gebracht und umgesetzt. Durch die Zusammenarbeit des Aller-Ohre-Ise-Verbandes mit den Unterhaltungsverbänden Leineverband, Untere Innerste und Obere Ohre sowie einigen Auszubildenden der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes kam es in den Pausen zu einem regen Austausch, auch zu anderen Themen der Gewässerunterhaltung.
An der Mühlenriede wurden zudem Lebewesen im Wasser bestimmt und der Umgang mit dem Biber am Gewässer dargestellt. Die Diskussion über die unterschiedlichen Erfahrungen mit dem Biber rundeten den interessanten Tag ab.

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Zum Tag des Wassers am 22.03.2025:
Gegen Hochwasser und Dürre gewappnet sein

Die Verbandsvorsteher und Geschäftsführer des Leineverbandes mit Sitz in
Northeim und des Aller-Ohre-Ise-Verbandes Gifhorn haben sich nun zum Austausch
getroffen, um Fragen der Gewässerunterhaltung unter den derzeitigen Bedingungen
und klimatischen Prognosen zu diskutieren. Die zukünftige strategische Ausrichtung ist
Hauptthema in Northeim gewesen. Welche Maßnahmen können die beiden Verbände
im Rahmen ihrer Satzungen ergreifen, um den klimatischen Veränderungen gerecht zu
werden?
Vorsteherin Ute Spieler und Vorsteher Andreas Friedrichs sowie Geschäftsführerin
Silke Westphalen und Geschäftsführer Jens Schatz wissen, dass man gemeinsam
stärker ist und diesen anstehenden Veränderungen besser begegnet, wenn Ressourcen
zusammengelegt werden. Der bestehende Kooperationsvertrag zwischen den beiden
Verbänden wird aktiv gelebt.
Der Südosten und Süden Niedersachsens ist hinsichtlich Hochwässer und Dürre ein in
jüngster Vergangenheit besonders betroffenes Gebiet. Die Jahre 2018 bis 2022 waren
Hitze- und Trockenheitsjahre, wo beispielsweise die Ise und die Aller im Oberlauf und
ihre Nebengewässer zu großen Teilen austrockneten. Das Jahr 2023 wurde zum
Hochwasserjahr; ab dem Frühjahr 2023 traten häufigere Niederschläge auf und
mündeten zum Ende des Jahres in schwerste Hochwässer.
Beide Verbände befinden sich in den Oberläufen der Gewässer, wo nicht nur
Hochwasserplanungen zur Schadensverringerung für ihre Ortschaften in den
Verbandsgebieten eine zukünftige Aufgabe darstellen. Hier liegen auch die
entscheidenden Rückhaltebereichsflächen (Retentionsräume) für die Unterlieger an
Aller und Leine.
Zugleich sind die Unterhaltung der Gewässer und zukünftige Maßnahmenplanungen so
zu gestalten, dass in Zeiten von Dürre die Austrocknungen der Flüsse verzögert werden
kann und trotzdem bei Hochwasser der schadlose Abfluss gesichert ist.
Als Verbände in der Gewässerallianz Niedersachsen haben beide Verbände sich „auf
die Fahne“ geschrieben, die ökologische Verbesserung der Gewässer entlang Leine,
Aller, Ohre und deren Nebengewässer fortzuführen. Die Unterhaltung der Gewässer
wird durch die Anforderungen aus klimatisch bedingten längeren Vegetationsperioden,
zunehmende wärmere Winter, heißere Sommer und stärkere häufigere Stürme
anspruchsvoller.
Fachlich hohe Qualifikationen und spezielle maschinelle Ausstattung für Gehölz- und
Forstarbeiten sind ein Thema des Treffens gewesen. Wie kann Arbeitssicherheit hier bei
den absterbenden Wäldern und Bäumen entlang der Gewässer angepasst werden,
beschäftigt die Verbandsvorsteherin Ute Spieler und Verbandsvorsteher Andreas
Friedrichs.
Das Thema Gewässerunterhaltung ist ein sehr weitgehendes Fachgebiet, wo
gemeinsam, auch mit Inhouse-Schulungen, die Mitarbeiter der zugehörigen Betriebe
geschult werden.

Aller bei Wolfsburg. Links: Sommer 2022; Rechts: Winter 2023

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Zu hohe Stickstoffkonzentrationen in den Bächen im Kreis Gifhorn

Unter dem Motto „Meeresschutz beginnt in unseren Bächen“ führte der VSR-Gewässerschutz eine Messfahrt im Kreis durch. Die Nordsee leidet unter einer zu hohen Stickstoffbelastung. Eine entscheidende Ursache für diese Belastung sind die Flüsse, die mit erhöhten Stickstoffwerten in die Nordsee münden. Um diesem bedenklichen Trend entgegenzuwirken, wurde in der Oberflächengewässerverordnung ein Zielwert von 2,8 mg/l Gesamtstickstoff für die in die Nordsee mündenden Flüsse festgelegt. Jeder noch so kleine belastete Bach trägt dazu bei, dass die Flüsse, die in die Nordsee münden, eine zu hohe Stickstoffkonzentration aufweisen.
Im Oktober 2024 fanden Messungen der VSR-Gewässerschutz im LK Gifhorn statt:
Die Auswertung der Messfahrt im Oktober 2024 im Kreis Gifhorn zeigt, dass Bäche mit großem Einfluss aus der intensiven Landwirtschaft stark mit Stickstoff belastet sind. Der VSR-Gewässerschutz stellte im Emmer Bach in Hackensbüttel eine Stickstoffkonzentration von 6,2 Milligramm pro Liter (mg/l) fest und im Bickgraben in Groß Schwülper einen Wert von 6 mg/l. In der Lachte in Steinhorst betrug der Wert 4,9 mg/l und in der Ise in Gifhorn wurde eine Konzentration von 4,6 mg/l gemessen. Die Oker in Meinersen wies mit 3,8 mg/l Gesamtstickstoff eine etwas geringere Belastung auf, ebenso die Aller in Münden mit ebenfalls 3,8 mg/l sowie die Kleine Aller in Tiddische mit 3,4 mg/l. Auch die Gravenhorster Riede in Isenbüttel zeigte mit 2,8 mg/l eine niedrigere Stickstoffbelastung.
https://vsr-gewaesserschutz.de/regionales/niedersachsen-bremen/kreis-gifhorn/nitrat