Aller-Ohre-Ise-Verband kooperiert mit Leineverband
Der Aller-Ohre-Ise-Verband aus Gifhorn, vertreten durch die Verbandsvorsteherin Ute Spieler und die Geschäftsführerin Silke Westphalen und der Leineverband aus Northeim, vertreten durch den Verbandsvorsteher Andreas Friedrichs und den Geschäftsführer Jens Schatz, haben am 05.März 2024 den Grundstein für die Zusammenarbeit der beiden Verbände gelegt und eine Rahmenvereinbarung unterschrieben.
Die fachlichen Synergien in den Aufgabenfeldern Arbeitssicherheit und Gerätesicherheit, so erhofft Frau Verbandsvorsteherin Spieler, können durch die sich gegenseitig ergänzende Fachkräftekompetenz zu Einsparungen auf beiden Seiten führen, aber dienen auch der Kompetenzsteigerung der Mitarbeitenden bei beiden Verbänden. Bei der weiteren Zunahme an geforderter Fachexpertise erscheint es zeitgemäß, sich bei der Weiterentwicklung gegenseitig zu unterstützen. Beide Unterhaltungsverbände haben eigene Bauhöfe und Verwaltungsaufgaben und sind mit etwa 30 Mitarbeitenden gleich groß aufgestellt
Zwischen schadlosem Wasserabfluss, Natur- und Artenschutz und den Klimaveränderungen durch Dürren, Starkregen und häufigeren Hochwässern sorgen die Verbände für ökologisch wertvolle und leistungsfähige Gewässer.
Gewässerunterhaltung ist ein Arbeitsgebiet mit hohen Anforderungen aus den Fachgebieten Wasserbau, Landschaftspflege, Forst sowie Land- und Baumaschinentechnik und Verwaltungswesen. Sie birgt besonders hohe und vielseitige Anforderungen, insbesondere an die Arbeitssicherheit. Durch die gegenseitige Unterstützung wurde eine Lösung gefunden, die Fachkompetenz in den spezifischen Aufgaben im Bereich der Gewässerunterhaltung sicherstellen kann, ohne dass jeder Verband seine eigenen Mitarbeitenden für alle Bereiche schult.
Herr Verbandsvorsteher Friedrichs erwartet, dass alle Ebenen der Mitarbeiterschaft über Fortbildungen und fachlichen Austausch mittel- bis langfristig profitieren. Mit der gegenseitigen Unterstützung können beide Verbände ihre örtlichen Kompetenzen stärken. Für die dauerhafte Sicherung der regionalen kleinteiligen Strukturen ist das Zusammenarbeiten eigenständiger hauptamtlich geführter Verbände der richtige Weg, so Friedrichs. Gemeinsam organisierte Fortbildungen bekommen in diesem speziellen Aufgabenbereich ein besonderes Augenmerk für die zukünftige Zusammenarbeit. Im südlichen bzw. südöstlichen Niedersachsen gibt es keine vergleichbar organisierten Unterhaltungsverbände, so Friedrichs.
Beide Unterhaltungsverbände haben in unterschiedlichen Bereichen inhouse Fachexpertisen aufgebaut, sodass eine ergänzende Zusammenarbeit nicht nur zweckmäßig, sondern auch mit großen Synergieeffekten verbunden ist. Während im Aller-Ohre-Ise-Verband im Bereich UVV-Prüfungen (Unfallverhütungsvorschriften) Sachverständige aufgebaut wurden und mit Schulungen bereitgehalten werden, verfügt der Leineverband über eine hervorragend ausgebildete Fachkraft für Arbeitssicherheit im Bereich der Gewässerunterhaltung und bietet damit ein Alleinstellungsmerkmal in der Region.
Die Zusammenarbeit – besonders auch im Bereich fachspezifischer Sonderschulungen ist wirtschaftlicher und personalressourcensparender – und der richtige Schritt in eine von vielen Herausforderungen geprägte Zukunft. Das ist erst der Anfang, so Geschäftsführer Schatz und er freut sich schon auf das Erarbeiten des zukünftigen „Jahresarbeitsprogramms“ mit seiner Kollegin Westphalen. Wer, wenn nicht wir selber sollten das in die Hand nehmen, so Westphalen und Schatz.
Gewässerunterhaltungsverbände sind in Niedersachsen für die größeren Gewässer, auch Gewässer 2. Ordnung genannt, vorrangig zuständig.
Der Leineverband hat seinen Sitz in Northeim; sein Verbandsgebiet erstreckt sich von der Grenze Niedersachsen/Thüringen/Hessen im Süden bis unterhalb der Einmündung der Innerste bei Sarstedt im Norden. Der Aller-Ohre-Ise-Verband reicht von Müden bis zur Landesgrenze Sachsen-Anhalt und Grasleben im Landkreis Helmstedt, in Nord- südlicher Ausrichtung von Wittingen und Brome bis nach Papenteich. Sein Sitz ist in Gifhorn.
von links nach rechts Silke Westphalen, Andreas Friedrichs, Ute Spieler, Jens Schatz
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Anliegerinformationstermin – Herstellung der ökologischen Durchgängigkeit am Allerwehr Weyhausen
Eine fehlende ökologische Durchgängigkeit an den Allerwehren in Weyhausen ist bereits seit einigen Jahren Teil von Planungen des Aller-Ohre-Ise-Verbandes. Auch vor dem Hintergrund der langanhaltenden Dürre der letzten Jahre und dem Winterhochwasser zum Jahreswechsel erfolgte in der Planung unter dem Aspekt der Bewirtschaftbarkeit und unter ökologischen Gesichtspunkten eine Überprüfung der anstehenden Niedrig- und Hochwasserstände sowie der Wasseraufteilung zwischen Aller und Allerkanal.
Mit dem Erreichen der Genehmigungsreife im Planungsfortschritt wurde nun am 06.02. gemeinsam mit der Gemeinde Weyhausen ein Informationsabend für Anlieger und Interessierte veranstaltet. Vorgestellt wurden die Pläne zum Um- und Neubau der bestehenden Wehranlagen sowie die neu zu errichtenden Anlagen zur Herstellung der ökologischen Durchgängigkeit. Insbesondere vor dem Hintergrund des letzten Hochwasserereignisses wurde ein besonderes Augenmerk auf die aktuelle Situation sowie die nach Umbau zu erwartenden Wasserspiegel gelegt.
Aus dem Publikum der gut besuchten Veranstaltung kamen entsprechend viele Nachfragen und entwickelte sich eine lebhafte Diskussion. So wurde mit Bedauern aufgenommen, dass ein noch vorhandener Bediensteg am Allerwehr aufgrund seiner Baufälligkeit und aus Sicherheitsgründen ersatzlos entfernt werden wird. Die neuen Anlagen werden hingegen so gebaut, dass eine Querung für Interessierte auch unter dem Aspekt der Verkehrssicherung gefahrlos möglich sein wird.
Auch wird zukünftig vor den Anlagen eine dauerhafte Stauhaltung eingerichtet, aktuell wird der Stau über die Wintermonate zurückgefahren. Dieser Umstand weckte die Sorgen der Anlieger, wie weit die anliegenden Grünländer noch bewirtschaftet werden können. Aus den Berechnungen in den Planungsergebnissen konnte gezeigt werden, dass in Trockenzeiten zwar mit leicht erhöhten Wasserständen zu rechnen ist, die neuen Wehranlagen jedoch leistungsfähiger als die bestehenden geplant wurden und somit keine negativen Auswirkungen auf den Wasserstand bei kleinen und mittleren Hochwassern zu erwarten sind. Einer verbesserten Wasserführung in der Aller wird der Unterhaltungsverband nötigenfalls mit einem erhöhten Unterhaltungsaufwand begegnen müssen.
Im Anschluss an die Veranstaltung und die begleitenden Diskussionen zeigte sich der Aller-Ohre-Ise-Verband zufrieden, dass die geäußerten Bedenken bereits in den Planungen berücksichtigt wurden. Somit soll ein Antrag zur Genehmigung der insgesamt ca. 1,2 Mio. € teuren Baumaßnahme zeitnah gestellt werden. Ein Förderantrag für die Maßnahme wurde durch den Verband beim Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) bereits gestellt, der Baubeginn könnte unter idealen Bedingungen bei der Genehmigung und Förderung schon Ende 2025 anstehen.
Stadtgebiet Gifhorn
Am 11.05.2023 nahm der Aller-Ohre-Ise-Verband am Leitbildforum des integrierten Stadtentwicklungskonzeptes (ISEK) im FBZ Grille Teil. Da die Gewässerentwicklung ein Teil der Stadtentwicklung ist, fand die Teilnahme des AOIV regen Anklang und es konnte über Bisheriges, Geplantes und Kommendes Diskutiert werden. Eine hierzu erstellte Maßnahmenkarte des Stadtgebietes mitsamt einigen Erklärungen zu den Grundsätzen der Gewässerentwicklung findet sich unten und im Downloadbereich.
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